Die verlorene Mitte. Juden und Christen in Frankfurt am Main bis zur Einrichtung der Judengasse im Jahre 1460

Die verlorene Mitte. Juden und Christen in Frankfurt am Main bis zur Einrichtung der Judengasse im Jahre 1460

Organisatoren
Dorothea Weltecke, DFG-Kollegforschungsgruppe „Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer“ (POLY)
Ort
Frankfurt am Main und digital
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.06.2021 - 25.06.2021
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Von
Chiara Daab / Adrian Dietzschold / Erik Pauls, Goethe-Universität Frankfurt am Main; Jörn Roland Christophersen, Humboldt-Universität zu Berlin

Während aus intensiver wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Beschäftigung mit jüdischer Geschichte während des Nationalsozialismus auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Erinnern erwächst, scheint dies für andere Epochen weniger zu gelten. Die Tagung hatte zum Ziel, dieser Schieflage zu begegnen und eine öffentliche Plattform für den aktuellen Forschungsstand über die Zeit vor der Einrichtung der Frankfurter Judengasse zu schaffen. Im Fokus stand hierbei, dass die Umsiedlung der Juden mit einem Verlust im Zentrum der Stadt einherging. Daraus sollte eine Debatte über diese epochen- und themenspezifische öffentliche Erinnerungskultur entstehen und zu konkreten Umsetzungsvorschlägen führen.

In ihrer Keynote spannte ELISABETH HOLLENDER (Frankfurt am Main) quellennah, gelehrt und gut verständlich das Problemfeld von gruppenspezifischer Erinnerungskultur und schwieriger Überlieferungslage auf. Die überlieferten liturgischen Texte aus Aschkenas zur Frankfurter Verfolgung von 1241 lassen sich dennoch auswerten – intime Kenntnis der intertextuellen Bezüge und der Gedenkformen, in denen sie Verwendung fanden, vorausgesetzt. Die an den Frankfurter Geschehnissen orientierte qina (Klagelied), zwei seliḥot (Bußdichtungen) und ein zulat (eine Segensausschmückung) wurden an bestimmten Stellen der Liturgie eingefügt und verorteten diese Verfolgung für das jüdische Gedächtnis sowohl im Jahresverlauf als auch in den Kontexten weiterer Katastrophen und Gedenkanlässe für die Juden ¬– auch über Frankfurt hinaus. Liest man sie ohne das für die Liturgie Notwendig-formelhafte, bleiben konkrete Schilderungen der Frankfurter Geschehnisse.

Zu Beginn der Sektion zu Ortslagen in Frankfurt führte MICHAEL LENARZ (Frankfurt am Main) die Tagungsteilnehmer:innen bei einem Rundgang durch die jüdische Geschichte der Frankfurter Altstadt. Der Stadtspaziergang begann im ehemaligen jüdischen Quartier am Dom. Diesem südlich direkt gegenüber lagen die Synagoge und weitere Gemeindeeinrichtungen. Rundherum verteilten sich die jüdischen Wohnhäuser, insbesondere entlang der Saalgasse und des Weckmarkts. Das Südportal des Doms verweist noch heute mit seiner Figurendarstellung auf die Nachbarschaft und gibt Aufschluss über die Beziehungen zwischen der jüdischen und christlichen Bevölkerung. Spuren des Verhältnisses lassen sich auch im Dominnern finden. Dort wurden jüdische Grabsteine verbaut. Der Rundgang endete auf dem jüdischen Friedhof, wo zwei dieser vormals verbauten, an ihren Ursprungsort zurückgeführten Grabsteine besichtigt wurden.

Die Sektion wurde beschlossen mit der Begrüßung von DOROTHEA WELTECKE (Frankfurt am Main), die die Leitgedanken der Tagung sowie den Bezug zur Kollegforschungsgruppe POLY darlegte. Einer verflochtenen, vielgestaltigen Begegnungsrealität sei mit der Zwangsumsiedlung der gesamten Gemeinde im 15. Jahrhundert nach den Pogromen von 1241 und 1348 ein weiterer zerstörerischer Akt entgegengesetzt worden, der ein „mythisches Bild einer einheitlich christlichen städtischen Kultur des Mittelalters“ befördere. Diese Vorstellung halte aber einer Überprüfung an den Quellen nicht stand.

Die zweite Sektion zu Aspekten von Praxis und Norm leitete DAVID SCHNUR (Saarbrücken) ein. Sein Vortrag behandelte die von Jüdinnen und Juden bewohnten Gebäude und deren Besitzverhältnisse im Frankfurt des 14. Jahrhunderts. Quellen des 13. Jahrhunderts zeigten, dass Jüdinnen und Juden im Zentrum der Stadt südlich des Bartholomäusstifts als Mieter und Vermieter in direkter Nachbarschaft zu Christen lebten, ohne bekannte Restriktionen beim Erwerb von Wohneigentum. In Vorwegnahme eines Pogroms verpfändete der König kurz vor dem zweiten Frankfurter Pogrom das Recht über jüdisches Eigentum (Kammerknechtschaft). Nach dem Pogrom übernahm der Frankfurter Rat jene jüdischen Besitztümer: Häuser seien zur Vergrößerung des Doms abgerissen, für städtische Zwecke genutzt oder verkauft worden. Nach der Wiederansiedlung seien zwischen den jeweiligen Führungsschichten komplexe Miet- und Kaufverträge zu diesen Repräsentativbauten bezeugt. Deren Besitz sei Ausdruck eines gehobenen ökonomisch-sozialen Status gewesen, bei dem Religionszugehörigkeit in den Hintergrund gerückt sei.

J. FRIEDRICH BATTENBERG (Darmstadt) erläuterte die Veränderung der rechtlichen Stellung der jüdischen Gemeinde. Wie schon bei Schnur angeklungen, standen sie als „Kammerknechte“ des Königs unter dessen Schutz, faktisch wurde dieser Schutz jedoch Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Verpfändung der Gemeinde an die Stadt übertragen. Diese erteilte den Juden zunächst eine Judenbürgerschaft, die durch den Druck, der von den Beschlüssen des Baselers Konzils (1434) ausging, in die sogenannte Judenstättigkeit umgewandelt wurde. Battenberg zog das Fazit, dass die Veränderungen der Judenstättigkeiten ein derartiger Einschnitt in die rechtlichen Rahmenbedingungen des jüdischen Lebens in der Reichsstadt Frankfurt gewesen sein mussten, dass auch der Alltag der Gemeinde davon betroffen war.

In einem rückblickenden, zusammenfassenden und die vorangegangenen Beiträge theoretisch weiterdenkenden Kommentar hob JÖRN R. CHRISTOPHERSEN (Frankfurt am Main) die Bedeutung der (Un-)Sichtbarkeiten, Verunsichtbarungen und Verunklarungen von Konstellationen sowie Akteuren hervor und betonte die Wichtigkeit eines Verständnisses des jüdischen Viertels als Einflusssphäre verschiedener Interessen. Ferner wies er auf die Problematik einer Konstruktion des Judenviertels hin und stellte fest, dass ein Aufbrechen alter Narrative fortgesetzt werden müsse. Das jüdische Viertel sei stets weniger geschlossen gewesen als es den Anschein haben mag, es sei vielmehr als gebrochener Raum zu erfassen.

Die Vortragenden der Sektion über das Innere der Gemeinde konnten an diese Ausführungen anschließen. EPHRAIM SHOHAM-STEINERs (Beer Sheva) widmete sich der geistigen Struktur und Verfasstheit der Gemeinden in den Reichsstädten Frankfurt und Köln. Die Bedeutung der ökonomischen Lage der Städte, insbesondere der Messen, herausarbeitend, charakterisierte er die Gemeinden als jüdische Communities. Diese seien im Gegensatz zu anderen aschkenasischen Gemeinden in erster Linie nicht durch rabbinische Autorität geprägt gewesen. Shoham-Steiner betonte, dass diese Gemeinsamkeit beider Gemeinden nicht die gleiche Ursache habe. Im Falle Frankfurts habe sich die relativ junge Gemeinde im Schatten der Mainzer Gemeinde entwickelt, deren Lehrmeinungen die Frankfurter Juden nachhaltig beeinflusst und bestimmt haben – die Nachzüglerrolle Frankfurts habe daher die Herausbildung einer eigenen rabbinischen Tradition verhindert.

Am Beispiel einer juristisch-theologischen Auseinandersetzung von jüdischen Rechtsgelehrten im Nachspiel des ersten Frankfurter Pogroms 1241 zeigte RACHEL FURST (München) das Unbehagen jüdischer Gemeinschaften gegenüber ihren christlichen Nachbarn. Einer jungen Überlebenden des Pogroms, zum Christentum zwangskonvertiert, gelang nach einiger Zeit die Flucht zu ihrem Verlobten nach Würzburg. Dieser verweigerte allerdings die Heirat. Daraus folgte ein juristischer Disput über ihren religionsgesetzlichen Status und die Frage, ob von Vergewaltigung bedrohten Gefangenen – auf Grundlage des Talmuds – ein Fortsetzen der Ehe erlaubt sei. Da Frauen und ihr Körper oft im Zentrum kollektiver Identitätspolitik stünden, offenbare die Sorge um Absteckung der sexuellen Grenzen Zweifel an der religiösen Festigung der Gemeinschaft; die sexuelle Angst sei also eine Metapher für die Furcht vor religiöser Verunreinigung.

In ihrem Kommentar fokussierte ELISABETH HOLLENDER (auch Gender-)Aspekte der religiösen Rahmung von Gewalt sowie die Bandbreite von Handlung(soption)en im jüdischen Frankfurt des Mittelalters. Hollender hob den Stellenwert der mit den rabbinischen Traditionen vertrauten Forschung für das Themenspektrum der Tagung hervor. Zugleich ordnete sie die Befunde methodisch ein: Es habe mehr als nur „one monolithic Ashkenaz“ gegeben, nicht nur Elitenkulturen hinterließen ihre Spuren selbst in den Texten führender rabbinischer Autoritäten. Andererseits bestand stets die Gefahr, dass die Arbeiten und Sammlungen der weniger prominenten oder dominanten Akteure in den Hintergrund gerieten.

RAINER BARZEN (Münster) referierte über innerstädtische Topographie und Siedlungsgeschichte der jüdischen Gemeinden im Heiligen Römischen Reich und eröffnete so die vierte Sektion zur Vertreibung aus der Mitte. Die zunächst durch ausgeprägte geographische Nähe zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Städte gekennzeichneten, von Jüdinnen und Juden bewohnten Areale seien aufgrund des innerstädtischen Repräsentationsbedürfnisses aufstrebender bürgerlicher Schichten und klerikaler Wettbewerber von diesen edrängt worden. Anhand städtebaulicher Entwicklungen in mehreren deutschen Städten zeichnete Barzen detailliert verschiedene Strategien der Verdrängung (Vertreibung, Abriss, stückweise Überbauung) unter besonderer Berücksichtigung der Frankfurter Situation nach, wo die Überprägung des jüdischen Viertels samt Synagoge und Tanzhaus einen bis heute nachwirkenden „Verlust der Mitte“ bewirkt habe.

JÖRG FEUCHTER (Berlin) diskutierte die Rolle Kaiser Friedrichs III. bei der Einrichtung der Frankfurter Judengasse. Lange Zeit als „judenfreundlicher” Kaiser apostrophiert, hat Friedrich in zwei Mandaten von 1442 und 1458 die Umsiedlung der Jüdinnen und Juden gefordert. Der damit entstandene Eindruck, der Kaiser sei Hauptinitiator der Einrichtung der Judengasse gewesen, konnte allerdings zum Teil widerlegt werden. Denn belegt ist, dass das Bartholomäusstift 1458 den Herrscher um die Mandate ersucht hatte. Die Rolle des Kaisers kann also beim aktuellen Forschungsstand nicht genau bestimmt werden.

FRITZ BACKHAUS (Berlin) knüpfte an Battenbergs Erläuterungen über die Veränderung der rechtlichen Stellung der Juden an. Er erörterte, dass Frankfurt vermutlich durch seine Königsnähe auf die Vertreibung der jüdischen Gemeinde verzichtete. Dennoch sorgte die Judenstättigkeit für die Trennung der religiösen Sphären. Die damit verbundenen Vorschriften wuchsen bis ins 16. Jahrhundert auf über 100 Stück an und reduzierten so die alltäglichen Kontakte zwischen Juden und Christen. Für Backhaus resultierte aus der Einrichtung der Judengasse 1460 die Durchsetzung einer konsequenten Abgrenzung, die zwar die Entwicklung der jüdischen Gemeinde über Jahrhunderte ermöglichte, doch das „Ghetto“ als solches zu einem Konzept werden ließ.

In ihrem Kommentar hob MAREIKE HARTMANN (St. Gallen), auf den Tagungstitel verweisend, die topographische Bedeutung von „Mitte” hervor: Nicht nur in Frankfurt lebten Jüdinnen und Juden, entgegen gängiger Vorstellung, häufig an zentralen Plätzen. Die teilweise Bewohnung von Prestigeobjekten durch die jüdische Bevölkerung lege die Frage nahe, ob dies eine Rolle bei Vertreibungen spielte. Nicht immer waren ebenso zentrale Orte wieder zu erwerben. Auch in Frankfurt gerieten sie zwischen divergierende Interessen (städtische Obrigkeit, Stadtherr, König). Gerade im 15. Jahrhundert sei eine topographische und rechtliche Verschlechterung auszumachen. Diese Entwicklung sei vor einem reichsweiten Hintergrund zu betrachten, dessen sich die Akteure in Frankfurt bewusst waren. Ein abschließender Ausblick zeigte, dass nach den Vertreibungen aus der Mitte der Großstädte Jüdinnen und Juden tageweise zurückkehrten und in ländlicheren Gebieten noch unter Christen lebten.

Die letzte Sektion zur Erinnerung begann mit einer kunsthistorischen Intervention, in der JOCHEN SANDER (Frankfurt am Main) die antijüdische Ikonografie am Südportal des Doms erläuterte. Die wohl interessanteste dort abgebildete Figur sei Josef in der Kleidung eines zeitgenössischen Juden mit Judenhut. Die Gesamtdarstellung des Portals sei erkennbar ein an die gegenüber wohnende jüdische Bevölkerung gerichteter Konversionsaufruf. Auch die Darstellungen in den Konsolen unter Maria und Josef – fiese Grimassen und ein Drachen (die Verkörperung des Bösen) – werteten das Judentum ab.

Zuletzt ging ADRIAN DIETZSCHOLD (Frankfurt am Main) der Frage nach, wie heute an die jüdische Bevölkerung Frankfurts im Mittelalter erinnert wird. Dabei betrachtete er, unter Auslassung von Museumsbesuchen, Stadtführungen etc., die öffentliche – analoge und digitale – Erinnerungskultur, um Möglichkeiten der Schaffung öffentlicher Wahrnehmung auszuloten, die eine möglichst niedrigschwellige Partizipation erfordern. Das Ergebnis sei ernüchternd: Das Mittelalter als Epoche werde auffällig vernachlässigt, nicht spezifisch jüdische Institutionen ignorierten das Thema teils komplett, während jüdische Geschichte sich meist nur selbst isoliert betrachte; komplementär beachteten „allgemeine” Geschichtsdarstellungen Jüdinnen und Juden nur wenig, obwohl sie fester Bestandteil der Gesellschaft der jeweiligen Zeit gewesen seien.

Das Ende der Tagung markierte eine von Dorothea Weltecke eingeleitete Diskussion über die Möglichkeiten zukünftiger Erinnerung an jüdisches Leben im mittelalterlichen Frankfurt. Vielfach geäußert wurde die Forderung nach Informations- und Gedenktafeln am Dom. Michael Lenarz und Dorothea Weltecke weiteten diesen Vorschlag auf die gesamte Altstadt aus; besonders interessant ist die Idee von Lenarz, einen Hinweis auf die im Dom verbauten jüdischen Grabsteine anzubringen. Der Vorschlag, für das Geschichtsbewusstsein mehr als nur eine Hinterhofstele zu errichten (Gabriela Schlick-Bamberger) und Umrisse der ehemaligen Synagoge im Stadtbild zu verdeutlichen, stieß auf positive Resonanz, denn man möchte einer Geschichte des jüdischen Leids eine weitere Facette mit Beispielen jüdischer Selbstbestimmung und Stadtpräsenz beigesellen. Besonders weitgehend war der Vorschlag von Rainer Barzen, ein archäologisches Fenster über der ersten Frankfurter Synagoge anzubringen. Eine Integration in das europäische Projekt time machine zur digitalen Visualisierung vergangener Topographien schlug Jochen Sander vor; dies wurde enthusiastisch aufgenommen.

Die Hausherren von Tagungsstätte und Tagungsumgebung, Joachim Valentin (Frankfurt am Main) mit seiner Einordnung des Stellenwerts der Tagung in theologische und historische Diskurse und Stadtdekan Johannes zu Eltz (Frankfurt am Main) in seinen Ausführungen, unterstrichen die politische Bedeutung des Gedenkens als gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Gegenwart. Eltz bekannte sich zugleich zu einem aufgeschlossen-sensiblen Verständnis seines Amts und einem unpaternalistischen Schutzversprechen (für Verfolgungskonstellationen) gegenüber jüdischen Nachbar:innen. Deutlich wurde die Bereitschaft aller Beteiligten, die Tagung als Ausgangspunkt für die weitere Beschäftigung mit dem Thema zu nutzen und mit der Erarbeitung von Erinnerungskonzepten zu beginnen.

Gleichfalls wurden der weitere Editionsbedarf zentraler Texte über diese verlorene Mitte sowie die Bewohner:innen und ihre agencies als auch die Chancen transdisziplinärer Vorbereitungen von geschichtswissenschaftlichen Erinnerungskulturkomponenten offenbar. Dass hier Spitzenforscher:innen und Masterstudierende sowie Vertreter:innen städtischer Einrichtungen und gesellschaftlicher Gruppen in den produktiven Austausch traten, lässt auf eine fruchtbare Weiterführung von Erinnerungsarbeit und Forschung hoffen.

Konferenzübersicht:

Keynote

Elisabeth Hollender (Frankfurt am Main): Erinnerung an die Verfolgungen in Frankfurt von 1241 in der aschkenasischen Liturgie

I – Jüdisches Leben in Frankfurt: Ortslagen

Michael Lenarz (Frankfurt am Main): Das erste Frankfurter Judenquartier – Zeitreise zu einem unsichtbaren Ort (Rundgang durch die Stadt)

Dorothea Weltecke (Frankfurt am Main): Begrüßung

II – Aspekte von Praxis und Norm

David Schnur (Saarbrücken): Das jüdische Viertel Frankfurts in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts

J. Friedrich Battenberg (Darmstadt): Normative Entwicklungen der christlich-jüdischen Beziehungen im Spätmittelalter

Jörn Roland Christophersen (Frankfurt am Main): Kommentar

III – Das Innere der Gemeinde

Ephraim Shoham-Steiner (Beer Sheva): Frankfurt and Cologne: Ashkenazi Communities, where Rabbis were not in the Foreground

Rachel Furst (München): The Price of Survival: Rabbinic Deliberations in the Aftermath of the Frankfurt Persecutions of 1241

Elisabeth Hollender (Frankfurt am Main): Kommentar

IV – Vertreibung aus der Mitte

Rainer Barzen (Münster): Stadtumbau. Motivation und Kontext zur Verlegung und Überbauung jüdischer Viertel im Spätmittelalter

Jörg Feuchter (Berlin): Die Rolle Kaiser Friedrichs III. bei der Entstehung der Judengasse. Neue Quellenlektüren und Kontextualisierungen

Fritz Backhaus (Berlin): Der Konflikt um die Umsiedlung der Frankfurter Juden und die Einrichtung eines Ghettos (1430–1470)

Mareike Hartmann (St. Gallen): Kommentar

V – Wie erinnern?

Öffentliche Diskussion: Die Gegenwart – Interventionen und Diskussion

Jochen Sander (Frankfurt am Main): Zum Portal am Dom

Adrian Dietzschold (Frankfurt am Main): Die Unsichtbarkeit der Mitte – Bericht über eine Spurensuche